CV
1988 geboren in Berlin, lebt und arbeitet in Berlin
seit 2022 Meisterschülerstudium der Freien Kunst / Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee bei Prof. Albrecht Schäfer und Antje Engelmann
2014-2022 Studium der Freien Kunst / Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee bei Prof. Albrecht Schäfer, Abschluss Diplom
2019 - 2020 DAAD Auslandsjahr bei Prof. Luis Gómez am Instituto Superior de Arte (ISA), Havanna, CU
2009 - 2013 Studium der Spanischen Sprache und Literatur an der Universidad Complutense de Madrid, ES, Abschluss Bachelor
Artist Statement
Mit meinen Performativen Kurzfilmen lade ich dazu ein, die Frage zu stellen „Was wäre, wenn...?“. Auf der Bühne des urbanen Raums inszeniere ich mit unbekannten Menschen Alltagssituationen, in denen sie vorgeschriebene Rollen verkörpern oder Szenen von Mitmenschen nachspielen. In diesen Prozessen entsteht Intimität und Berührung. Berührte Menschen verändern sich, ebenso wie ihre Rollen und Gewohnheiten. Das hat zwangsläufig Auswirkungen auf unser kollektives Gefüge.
In meiner künstlerischen Praxis suche ich bewusst nach Begegnungen mit Menschen, die einen anderen Ausschnitt vom Leben kennen als ich: Taxifahrer, HotelbewohnerInnen, Straßenverkäufer oder auch direkte NachbarInnen.
In a pleasant stay wird beispielsweise das Park Inn Hotel (Berlin) zur Bühne und die realen Hotelgäste werden DarstellerInnen. Sie spielen die Geburtstagsgäste meiner verstorbenen Großmutter, die den Bau des Hotels miterlebt hat. Der fiktive Geburtstag wird zum Anlass, um über das Erinnern und Vergessen zu sprechen, über den Aufenthalt im Transitraum Hotel als Metapher für ein gesamtes Leben.
In Drop me here verschwimmt ebenfalls Reales und Imaginiertes. Hier spielen Taxifahrer die Vaterrolle meines noch ungeborenen Kindes. Im „geschützten“ Raum des Taxis suchen wir nach Namen für das Baby, sprechen über unsere finanziellen Möglichkeiten und entdecken Ähnlichkeiten zwischen den „Papas“ und dem Embryo auf dem Ultraschallbild. Das gesellschaftliche Bild von Beziehung und Familie wird hinterfragt.
Die Spannungsfelder Intimität-Anonymität / Privat-Öffentlich werden auch spürbar in Schlaflied, wo Straßenverkäufer meinen Sohn in den Schlaf singen, und zwar mit den Liedern, mit denen sie normalerweise auf dem Markt ihre Produkte anpreisen. Fremde Männer und ihre Melodien treten von der Straße in mein Schlafzimmer. Statt Angst vor dem Fremden entsteht eine jähe Intimität. Die Verkäufer verlassen ihre Arbeitswelt, um in einer fremden Familie mitzuspielen.
Stipendien / Residencies
2022 Art und Zukunft Stipendium, Frauenalia, Berlin
2020-22 DIP Residency, filmisches Arbeiten zwischen Dokumentation, Intimität und Inszenierung bei Manuel Abramovich
2019-20 Jahresstipendium des DAAD im Fachbereich Bildende Künste / Design / Film am New Media Department des Instituto Superior de Arte, Havanna, CU
2018-19 Mart-Stam-Stipendium / Deutschlandstipendium, Berlin
Preise / Förderungen
2022 Shortlist des erostepost Literaturpreises, Salzburg, AT
2021 3. Gautinger Literaturpreis, Gauting bei München
2018 Förderung durch die Karin Abt-Straubinger Stiftung, Berlin
2018 Förderungen durch die Mart Stam Stiftung, Berlin
2018 L102 Art Prize für die Videoinstallation a true story, Berlin
2018 Introducing Programm für junge Talente, Performing Arts Festival, Berlin
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2023 „Ideentität“, Mikrokosmos, Berlin
2022 „Mit Parallelität von Widersprüchen wird Komplexes missverständlicher“, Galerie Schiefe Zähne, Berlin
2022 „Yet Yet“, Kühlhaus, Berlin
2020 „Emerging Lines“, Ausstellung der GewinnerInnen des KünstlerInnenaustausch-Programms ParisXBerlin, Art Academy Riga, LV (K)
2019 „deutsche wohnen (was singen die diven)“, Kunst im Stadtraum, Kollaboration mit Ulf Aminde und Christoph Grund, Hansaplatz, Berlin
2019 „Lichtblick Muted Video Exhibition“, Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin
2019 „Freigänger / Åpen soning“, ehem. Frauengefängnis SÖHT7, Berlin (K)
2019 „No sé qué es una casa“, Artist Residency La Fugitiva,Havanna, CU
2018 „Visions4People“, Kunstraum Brunnenstraße, Berlin (K)
2018 „Waiting for“, ParisXBerlin, Galerie du Crous, Paris, FR (K)
2018 „Dear mom, what do people cross when crossing a boundary?“, ParisXBerlin, Kunstraum Potsdamer Straße, Berlin (K)
2018 „Friends with books“ Kunstbuchmesse, Präsentation eines Buchobjekts aus dem Projekt a true story, Hamburger Bahnhof, Berlin
2018 „Moments of change“, L102 Art Prize, Berlin (K)
(K) = Katalog
Kunst- und Filmfestivals (Auswahl)
2021 Visionär Film Festival, Berlin
2021 KAHO Interim, Berlin
2021 48h Neukölln, Berlin
2019 Video Art Screening / 41. Havanna Film Festival, Arthaus, Havanna, CU
2018 Performing Arts Festival, Berlin
2017 Outnow Internationales Performance Arts Festival, Bremen
2017 Forum Biotopia / Aufwind Festival für Urbane Impulse, Wien, AT
2017 Arena Internationales Festival für Tanz, Theater und Performance, Erlangen
2017 YUP: Young Urban Performances Festival, Osnabrück
2016 Zeitzeug Theaterfestival, Bochum
Publikationen
Umlaufbahnen, in: U8 Untergrundminiaturen Anthologie, Berlin: Kopf und Kragen Literaturverlag, 2022
Erst dachte ich Krieg, in: erostepost #64 Literaturzeitschrift, Salzburg, 2022
100 Tage, in: Postkartengeschichten, Literaturhaus Freiburg, Freiburg, 2021
Pahlenberg, Marlies. Un Puente Contracorriente, Ediciones el Puente: un esfuerzoliterario dentro y fuera de Cuba, Madrid: Editorial Betania, 2014
Kontakt
marliespahlenberg(at)gmail.com